Die Sparkasse Bremen schließt das durch die Corona-Pandemie geprägte Geschäftsjahr 2020 mit einem soliden Ergebnis von 21,4 Millionen Euro (Vorjahr 33,7) ab.
„Das Ergebnis zeigt, dass wir uns auch in einem ungewöhnlich schwierigen Umfeld gut behaupten können,“ stellt Dr. Tim Nesemann fest, Vorsitzender des Vorstandes. „Die Arbeit, die Ideen, wie wir einfachen sehr guten Service leisten können, und die Investitionen aus den Vorjahren, beginnen sich für uns auszuzahlen – besonders im Bereich der Digitalisierung, Finanzvermittlung und der Nähe zu unseren Kundinnen und Kunden.“
Damit wäre das Unternehmen auch weiterhin gut aufgestellt für die Herausforderungen, vor denen alle Finanzdienstleister bereits seit Jahren stehen: Tiefe Zinsen, ein Wettbewerb mit auch neuen Mitbewerbern aus der Start-Up-Szene, immer mehr Anforderungen seitens des Gesetzgebers und eine immer älter werdende Bevölkerung.
Wichtige Investitionen abgeschlossen
„Um diesen Herausforderungen zu begegnen, haben wir im vergangenen Jahr wichtige Investitionen abgeschlossen. Mit dem Einzug in unser neues Gebäude im Technologiepark an der Universität erreichten wir dabei sicherlich einen Meilenstein“, sagt Nesemann. Das nachhaltig gebaute Verwaltungsgebäude bietet 600 Mitarbeitenden mit seinem offenen Raumkonzept optimale Bedingungen, um zusammen an der Zukunft zu arbeiten. In individuell gestalteten Beratungsräumen werden hier zukünftig die Kundinnen und Kunden aus den Bereichen Firmenkunden, Private Banking oder auch des Immobilien-Center betreut. Der außerordentliche Ertrag aus dem Verkauf der Hauptstelle Am Brill wurde zur Stärkung der Risikovorsorge verwendet.
Gleichzeitig ging die Sparkasse Bremen ihren Weg konsequent weiter, auch in der Fläche als persönlicher Ansprechpartner vor Ort erreichbar zu sein. Mit dem Umbau der Filiale in der Bahnhofstraße steht in der City seit September 2020 ein großzügiges Kundenzentrum für alle anfallenden Bankgeschäfte zur Verfügung. Mehrere Millionen Euro fließen in die weitere Umsetzung des Konzeptes der Stadtteilfilialen. Fünf Stadtteilfilialen sind bereits in Betrieb (Neustadt, Obervieland, Horn/Lehe, Schwachhausen Lesum), die Filiale im Ostertor/Steintor soll Mitte 2021 eröffnen. Geplant für 2021 sind außerdem Stadtteilfilialen in Gröpelingen und Blumenthal, für 2022 in Mahndorf-Arbergen. Ein zusätzlicher Filialstandort soll Mitte 2021 in Oberneuland eröffnet werden. Zusätzlich werden die persönliche Telefonberatung und der Video-Chat kontinuierlich ausgebaut.
Seit 2017 hat die Sparkasse Bremen auch in die Verbreiterung ihrer Produktpalette investiert. Sie bietet ihren Kundinnen und Kundinnen neben den eigenen Produkten, ähnlich wie ein Vergleichsportal, auch alternative Lösungen. Angeboten werden neben den klassischen Produkten aus den Geschäftsfeldern Baufinanzierung, Ratenkredit, Fest- und Tagesgeldvergleich beispielsweise auch Strom/Gas oder Versicherungen. Das Angebot wird von Kundinnen und Kunden mehr und mehr angenommen.
„Trotz dieser Investitionen ist der Verwaltungsaufwand inklusive Abschreibungen weiter gefallen – auch ein Zeichen, dass die Effizienz des Unternehmens steigt“, stellt Dr. Tim Nesemann fest.
Nachhaltigkeitsstrategie wird erlebbar
Effizienz hat das Unternehmen dabei noch bei einem anderen Thema im Blick: ihrer Nachhaltigkeitsstrategie. Zwar hat die Sparkasse Bremen den CO²-Fußabdruck seit 2014 halbiert und ist seit März 2020 durch Kompensationsprojekte klimaneutral. Doch die Ziele sind weiter und höher gesteckt. „Wir fokussieren uns dabei auf vier Themenbereiche: Natur und Umwelt, Mensch, Produkte und Dienstleistungen und Transparenz“, fasst Nesemann zusammen. Dafür hat die Sparkasse Bremen unter anderem im Dezember 2020 die „Selbstverpflichtung für klimafreundliches und nachhaltiges Wirtschaften“ der Sparkassen-Finanzgruppe unterschrieben. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet der Neubau im Technologiepark, der Energie zu zwei Dritteln aus Geothermie gewinnt, außerdem ist auf dem Dach eine Solaranlage installiert. Durch zahlreiche große und kleine Maßnahmen wie die Reduktion des Papierverbrauchs oder von Verpackungsmüll verringert die Sparkasse Bremen auch den übrigen Ressourcenverbrauch. „Unser Anspruch ist es, dass unsere Kundinnen und Kunden uns als nachhaltigen Finanzdienstleister wahrnehmen und Aspekte der Nachhaltigkeit regelmäßig erleben, wenn sie mit der Sparkasse Bremen in Kontakt treten“, umreißt der Vorstandsvorsitzende die nachhaltigen Ziele.
Digital und damit (trotz Corona) nah am Kunden
Persönlich in Kontakt treten, direkt nah an den Bremerinnen und Bremern sein, war in Zeiten der Corona-Pandemie dabei nicht immer möglich. Service und Beratung wurden zum Schutz von Kundinnen und Kunden sowie der Mitarbeitenden immer wieder an die jeweils aktuelle Situation angepasst. Überwiegend waren alle Filialen geöffnet, die Bargeldversorgung war zu jeder Zeit gewährleistet. Gleichzeitig intensivierte das Unternehmen den digitalen Service der Beraterinnen und Berater. „Diese Ausrichtung hat uns und unseren Kundinnen und Kunden im Geschäftsjahr 2020 sehr geholfen“, betont Tim Nesemann. Deutlich mehr Bankgeschäfte wurden digital abgewickelt, gleichzeitig seien Telefonaufkommen sowie Chat-Anfragen um 50 Prozent gestiegen. Um schnell reagieren zu können, führte die Sparkasse zusätzlich einen Rückrufservice ein.
Kontaktlose Transaktionen haben bei der Sparkasse Bremen 2020 um mehr als 20 Prozent zugenommen, Bargeld sei seit Beginn der Corona-Krise deutlich weniger genutzt worden. Dazu trug vermutlich auch die Einführung von „Apple-Pay“ mit der EC-Karte bei. Trotzdem sind persönlicher Rat und Service bei Finanzdienstleistungen auch für die Zukunft unerlässlich – etwa bei außergewöhnlichen wirtschaftlichen Belastungen durch die Pandemie. „Wo es Nachfrage gab, stand die Sparkasse mit allen gegebenen Unterstützungs-möglichkeiten zur Seite“, bestätigt Tim Nesemann. Dazu gehörten zum Beispiel Stundungen oder auch Liquiditätshilfen. Mit ihrem digitalen Stadtteilmagazin „SPOT“ bot die Sparkasse Bremen bereits im März 2020 eine eigene Plattform, die den Handel mit der Kundschaft verbindet. „Wir haben dort auch für Gewerbetreibende, kleine Händler oder die Gastronomie ein Baukastensystem integriert, mit dem in kürzester Zeit ein Webshop eingerichtet werden konnte“, so Nesemann.
Zukunft sichern – mit guten Perspektiven für die Ausbildung
Die Sparkasse Bremen blieb auch 2020 ihrer Verpflichtung treu, in die Zukunft der Menschen im Unternehmen zu investieren. „Wir bauen das vielfältige Knowhow zukunftsorientiert und konsequent weiter aus und haben dafür unter anderem die Zahl der Auszubildenden im vergangenen Jahr weiter erhöht“, so Nesemann. Fast einhundert junge Menschen bildet das Unternehmen jetzt aus – längst nicht nur Bankkaufleute, sondern auch Kaufleute für Dialogmarketing, Büromanagement, E-Commerce und Digitalisierungsmanagement. Die Auszubildenden werden vom ersten Tag in die Teams integriert. Die Sparkasse Bremen gehörte auch bei der aktuell im STERN veröffentlichten Studie 2020 – Deutschlands beste Arbeitgeber mit einem 4. Platz unter allen Finanzdienstleistern zu den Besten der Branche.
Geschäftszahlen 2020 der Sparkasse Bremen
Im Kundenkreditgeschäft setzte sich die positive Entwicklung der Vorjahre erneut fort. Die Sparkasse Bremen behauptete im Privat- und Firmenkundenbereich die Marktführerschaft in der Region, überwiegend getrieben von der Immobilienfinanzierung mit einem Schwerpunkt im gewerblichen Bereich.
Erfreulich entwickelte sich auch das Kundeneinlagengeschäft der Sparkasse Bremen. Trotz der weiter sehr geringen Zinsen gelang es, im Geschäftsjahr 2020 den Bestand deutlich auszuweiten. „Unbestritten belastet das niedrige Zinsniveau auch unseren Ertrag – wie bereits in den Vorjahren. Trotzdem konnten wir wiederum darauf verzichten, Negativzinsen bei unseren Privatkunden zu erheben“, unterstreicht Nesemann.
Im Bereich der Vermögensverwaltung wurde die Sparkassentochter „Smavesto“, digitale Vermögensverwaltung, ausgezeichnet. „Smavesto ergänzt unsere professionelle Vermögensverwaltung BremenKapital“, so Nesemann. Mit dem neuen Angebot erreiche die Sparkasse Bremen seit 2019 auch Kundengruppen, die das Unternehmen bisher nicht als Finanzdienstleister nutzten. Digitale Vermögensverwalter vereinfachen die Geldanlage: Sie stellen Kapitalanlegern mithilfe von künstlicher Intelligenz ein Depot zusammen („Robo-Advisor“). Die FMH-Finanzberatung analysierte im Auftrag des Handelsblattes über zwanzig Angebote im Markt: Die beste Bewertung erhielt der Robo-Advisor der Sparkasse Bremen Tochter Smavesto.
„Die Sparkasse Bremen konnte trotz der schwierigen Rahmenbedingungen ihr operatives Geschäftsergebnis weiter verbessern und hat ihre Risikovorsorge weiter erhöht, um gegen mögliche Auswirkungen der Pandemie gewappnet zu sein“, fasst Nesemann zusammen. „In einem schwierigen, nie zuvor dagewesenen Umfeld, haben wir erlebt, dass sich unsere Investitionen in Technik und Innovationen, in Wissen und Fähigkeiten unserer Mitarbeitenden auszahlen.“ Damit erfülle die Sparkasse Bremen wie in den Vorjahren ihren Anspruch, ein verlässlicher, sicherer, leistungsstarker und vertrauenswürdiger Finanzpartner an der Seite der Bremerinnen und Bremer zu sein. Dies bestätigt auch der 3. Platz unter den Mittelstandsbanken Deutschlands im aktuellen Service-Atlas. (Sehr gut in der Gesamtbeurteilung)