"Die Zeitschrift der Straße" erhält den ersten Platz beim Deutschen Bürgerpreis in der Kategorie "Alltagsheld" in Berlin. Das Projekt, das am 23. Oktober mit dem Bremer Bürgerpreis der Sparkasse Bremen ausgezeichnet wurde, überzeugte auch die nationale Jury. Die Freiwilligen aus Bremen können sich über eine Auszeichnung im nationalen Wettbewerb freuen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, die Präsidentin des Deutschen Städtetages, Dr. Eva Lohse, und DSGV-Präsident Georg Fahrenschon überreichten die Ehrungen in Berlin.
Schon der regionale Wettbewerb um den Bürgerpreis 2017 war für die Engagierten der „Zeitschrift der Straße“ ein voller Erfolg. Die Sparkasse Bremen ehrte im Oktober freiwilliges Engagement im Rahmen des jährlich vergebenen Bremer Bürgerpreises. Die „Zeitschrift der Straße“ begeisterte schon hier durch herausragende Arbeit im Ehrenamt. Nun hat es das Projekt in den nationalen Entscheid des Deutschen Bürgerpreises 2017 geschafft und wurde in Berlin ausgezeichnet.
Der Deutsche Bürgerpreis 2017
Mit dem Schwerpunktthema „Vorausschauend engagiert: real, digital, kommunal“ wurden in diesem Jahr Personen und Projekte gesucht, die die Zukunft und Vernetzung in Deutschlands Regionen aktiv mitgestalten. Auch in Bremen hat die Sparkasse Bremen unterschiedliche ehrenamtliche Projekte geehrt. Beispielhaft zeigen diese, wie sich Menschen in den Städten und Kommunen Deutschlands vernetzen, um ihre Region schon heute fit für morgen zu machen. Die Preisträger des Bremer Bürgerpreises qualifizierten sich automatisch für den nationalen Entscheid in Berlin. Geschafft hat es das Bremer Projekt der „Zeitschrift der Straße“. Die Freiwilligen wurden in der Kategorie „Alltagshelden“ ausgezeichnet.
Gesellschaftliche Grenzen überwinden
Die „Zeitschrift der Straße“ ist ein gemeinsames Projekt von Studierenden, Ehrenamtlichen, Sozialarbeitern, dem Verein für Innere Mission Bremen und obdachlosen Bedürftigen. Es ist gleichzeitig ein höchst innovatives Lernprojekt, sowie eine Chance für sozial Benachteiligte. 350 Studierende von fünf Bremer Hochschulen vernetzen sich mit rund 900 registrierten Straßenverkäufern. Gemeinsam schaffen und vertreiben sie das Obdachlosen-Magazin. Für die obdachlosen Verkäufer bedeutet das Projekt nicht nur eine Aufgabe, sondern auch Tagesstruktur, Zugehörigkeit, Anerkennung und ein eigenes Einkommen. Sie bekommen Perspektiven aufgezeigt und werden motiviert, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.
Die Inhalte der Zeitschrift werden von den Studierenden erstellt. Sie werden so auf die realen Herausforderungen ihres Berufes eingestimmt und können sich praktisch einbringen. Ein großes Anliegen der Ehrenamtlichen ist außerdem, die Bevölkerung für das Leben auf der Straße zu sensibilisieren und einen Perspektivwechsel herbeizuführen.
Ein Projekt mit Zukunft
Neben der Printausgabe der Zeitschrift haben die engagierten Bremer auch einen Twitter-, einen Facebook- und einen YouTube-Kanal ins Leben gerufen. Hier werden Mitarbeiter vorgestellt und Informationen und Neuigkeiten verbreitet.
Ein weiterer Schritt in der gemeinsamen Arbeit in die „Uni der Straße“, welche 2016 entstand. Verwaltet wird auch diese von Studierenden der Hochschulen. Hier erfahren Obdachlose und andere sozial benachteiligte Menschen Bildung und Austausch.
Neue Einsichten versprechen auch die „Perspektivwechsel“-Stadtführungen. Gemeinsam führen ehemalige Obdachlose und ehrenamtliche Assistenten Interessierte durch Bremen. Dabei informieren sie über Obdachlosigkeit und soziale Hilfsangebote.
Die „Zeitschrift der Straße“ verbindet Generationen und Menschen verschiedendster sozialer Schichten. Junge Erwachsene zeigen ehrenamtliches Engagement und überwinden Grenzen. Bedürftige ergreifen Chancen und nehmen ihr Leben in die Hand. Die Sparkasse Bremen gratuliert den engagierten Bremern der „Zeitschrift der Straße“ zum großartigen Erfolg dieses Projekts.
Einen Videoclip zum Projekt gibt es hier:
Die Zeitschrift der Strasse