Die Sparkasse Bremen der Zukunft

Mit einer zukunftsweisenden, strategischen Ausrichtung und einem umfassenden Maßnahmenprogramm stellt sich die Sparkasse Bremen auf die digitale Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft ein. „Der digitale Wandel birgt fantastische Chancen, die wir nutzen wollen“, sagte der Vorstandsvorsitzende, Dr. Tim Nesemann, anlässlich einer Pressekonferenz vor der Mitgliederversammlung der Finanzholding der Sparkasse in Bremen am 30. März 2017. Auf Nachfrage bestätigte Dr. Tim Nesemann heute im Pressegespräch, dass nach heutigen Planungen in diesem Herbst ein Architekturwettbewerb für den Neubau starte, so dass zum Jahresbeginn 2019 der erste Spatenstich erfolgen und Ende 2020 der Einzug stattfinden könnte.

Der digitale Wandel der Gesellschaft wird zu erheblichen Brüchen in den traditionellen Geschäftsmodellen der Banken und Sparkassen führen. Banking sei notwendig, so zitierte der Vorstandsvorsitzende den Microsoft-Gründer Bill Gates während der Pressekonferenz, Banken dagegen seien es nicht. „Deshalb werden wir jetzt beginnen, diesen digitalen Wandel mit dem Ziel zu gestalten, unsere Kunden dabei zu unterstützen, im digitalen Raum bei Finanzdienstleistungen die für sie richtigen Entscheidungen zu treffen“, erläuterte Nesemann.

Die Sparkasse Bremen wird sich in den nächsten Jahren mit drei grundlegenden Maßnahmen sowohl technisch als auch organisatorisch und kulturell auf die digitale Welt ausrichten. Dabei handelt es sich um:

  • Ausbau zum Finanzvermittler
  • Transformation der Filialen zu Stadtteilfilialen
  • Umzug auf den Campus der Universität Bremen

 

Ausbau der Sparkasse Bremen zu einem Finanzvermittler

Im Zuge der Digitalisierung werden Kunden – wie bei vielen anderen Produkten und Dienstleistungen auch – ihre Finanzdienstleistungen immer mehr über Vermittlungsplattformen bzw. -portale kaufen wollen, führte Nesemann weiter aus.

Bereits heute kann man feststellen, dass die Kunden sich zunehmend über Plattformen informieren, bevor sie in die Sparkasse Bremen kommen. Überträgt man die Entwicklung aus anderen Branchen wie zum Beispiel bei Hotelbuchungen, so werden die Kunden auch Finanzdienstleistungen immer mehr über Plattformen kaufen.

„Deshalb werden wir die Sparkasse Bremen über die nächsten Jahre vom Anbieter eigener Produkte zu einem Finanzvermittler transformieren. Am Ende dieses Transformationsprozesses können alle Kunden bei uns aus den Finanzprodukten am Markt die für sie geeignetsten auswählen – wie bei einem Portal.“

Beratungsleistung und Produktangebot würden künftig getrennt: „Unser Kunde kommt zur Sparkasse Bremen wegen der hohen Beratungsqualität und kann anschließend frei entscheiden, ob er ein Produkt von uns oder über uns beziehen möchte“, so der Vorstandsvorsitzende. Am Beispiel der Immobilienfinanzierung werde dieser Weg jetzt eingeführt. Entsprechende Lösungen für Versicherungen, für Ratenkredite und für Wertpapiere würden gerade entwickelt und in den nächsten Jahren folgen.

Transformation der Filialen zu „Stadtteilfilialen“

Dr. Tim Nesemann, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bremen erläutert das Konzept der Stadtteilfiliale

Der zweite große Schritt, den die Sparkasse plant, betrifft die Filialstruktur. Die Kehrseite der Digitalisierung mit ihren großen Plattformen ist die Vielzahl von Angeboten und die unüberschaubare Fülle von Informationen, die damit einhergehen. „Wir können immer mehr entscheiden, aber niemand nimmt uns die Entscheidung mehr ab“, zitiert Nesemann psychologische Forschungsergebnisse.

„Das macht uns nicht zufriedener.“ Gerade bei Finanzdienstleistungen, wo es bei Geldanlagen oder Finanzierungen fast immer um Entscheidungen mit mehrjähriger Laufzeit und großer Tragweite geht, führt die mit der Digitalisierung einhergehende Vielzahl von Angeboten zu einer Überforderung vieler Menschen. „Viele Menschen möchten, dass jemand, der vertrauenswürdig ist, ihnen eine klare, nachvollziehbare und belastbare Empfehlung gibt und ihnen damit hilft, mit einem guten Gefühl die richtige Entscheidung zu treffen.“, so Nesemann. Das ist je nach Kundenwunsch und Verfügbarkeit ein Produkt der Sparkasse Bremen oder eines Dritten. Genau darin sieht Nesemann eine nachhaltig sinnvolle Aufgabe für die Filialen.

Dazu werden geeignete Filialstandorte nach und nach zu Stadtteilfilialen umgebaut. Diese im Stadtteil verankerten Filialen sollen ein Gefühl von zu Hause und Nachbarschaft vermitteln, in denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sparkasse Bremen die Gastgeber sind und in denen unterschiedlichste Beratungsleistungen, Mehrwertservices und Dienstleistungen für und aus dem Stadtteil angeboten werden. „Wir wollen Menschen zusammenbringen, die miteinander, gemeinsam mit uns oder auch mit lokalen Experten zum Beispiel aus dem Verbraucherschutz aktuelle Themen diskutieren können“, so Nesemann. Das bedeutet, dass der Kundenbereich der Stadtteilfiliale für Veranstaltungen für die Bürger im Stadtteil geöffnet werden soll und auch von Unternehmen des Stadtteils genutzt werden kann.

Die klassischen, analogen Finanzdienstleistungsservices wie Zahlungsverkehr, Kassen, Sparbücher, Geldautomaten und Schließfächer werden – so lange die Kunden diese Leistungen brauchen – zukünftig ausschließlich in benachbarten Zweigstellen der Stadtteilfilialen angeboten. Gestartet wird zunächst mit zwei Pilotprojekten in der Neustadt und in Vegesack. Im kommenden Jahr will die Sparkasse Bremen im Mühlenviertel in Horn eine Stadtteilfiliale erstmalig in einem entsprechend konzipierten Neubau umsetzen.

Umzug an den Campus und Standort Am Brill

Die Sparkasse Bremen hat, so Nesemann, aufgrund ihrer starken Marke, ihrer gelebten Verantwortung für Bremen und „unserer im Stadtteil bekannten und vertrauenswürdigen Mitarbeiter“ beste Voraussetzungen, in der digitalisierten Welt mit persönlicher Beratung und persönlichen Services zu bestehen.

Dritter Pfeiler des Umbauprozesses der Sparkasse Bremen ist die Verlagerung der Sparkassen Bremen-Zentrale auf den Campus der Universität Bremen. „Unsere Wettbewerber von morgen sind nicht die Banken von heute, sondern das sind die Googles, Apples und Facebooks. Und die sitzen nicht an der Wallstreet, sondern im Silicon Valley“, sagte Nesemann. Deshalb werde die Sparkasse Bremen so schnell wie möglich einen Neubau an der Universität Bremen errichten, voraussichtlich wird im Herbst 2017 ein Architektenwettbewerb gestartet.

Der historische Teil des Gebäudes am Brill soll als repräsentativer Filialstandort jedoch auch zukünftig weiter genutzt werden. Mit dem Umzug auf den Unicampus will sich die Sparkasse Bremen fachlich und kulturell auf den digitalen Wandel vorbereiten. „Wir müssen uns mit Menschen vernetzen, die die Digitalisierung gestalten“, so Nesemann. „Dazu müssen wir uns mit Menschen umgeben, die forschen und Innovationen entwickeln.“ Die Digitalisierung erfordert immer mehr und neue Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien; sie erfordert andere, schnellere Prozesse, um Kundenutzen zu stiften sowie eine große Veränderungsbereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Das Geschäftsjahr 2016 der Sparkasse Bremen

Dr. Tim Nesemann skizziert die Zukunft der Sparkasse Bremen

Das sehr erfolgreiche Geschäftsjahr 2016 bildet eine solide Basis für diese Zukunftspläne. Trotz der enormen Belastungen durch das anhaltend, extreme Niedrigzinsumfeld und die steigenden Regulierungsanforderungen konnte die Sparkasse Bremen ein Jahresergebnis von 32,4 Millionen Euro nach Steuern erwirtschaften und es damit gegenüber 2015 deutlich steigern.

Darüber hinaus hat die Sparkasse Bremen ihr Eigenkapital kräftig erhöht und verfügt nun über eine harte Kernkapitalquote von rund 11 Prozent. Auch die Produktivität wurde weiter verbessert; die Cost-Income-Ratio liegt auf einem nachhaltig guten Niveau von unter 70 Prozent. Laut einer Umfrage durch tns-Infratest stiftet die Sparkasse Bremen weiterhin einen sehr hohen Kundennutzen und ist mit ihrer TÜVzertifizierten Beratungsleistung in den meisten Kriterien der beste Anbieter am Markt.

Die Innovationskraft bei digitalen Angeboten ist demnach hoch und in dem bundesweiten Wettbewerb „Great Place to Work“ gehörte die Sparkasse Bremen erneut zu den Top 5 Prozent der attraktivsten Arbeitgeber in Deutschland.


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5 Gedanken zu „Die Sparkasse Bremen der Zukunft“

  1. elke korsinnek-liersch schrieb am 6. April 2017 um 10:42 Uhr:

    Der Unternehmer Blog der Sparkasse Bremen gefällt mir sehr gut!

  2. Dennis Wöltje schrieb am 13. Juni 2017 um 14:43 Uhr:

    Sichert unsere Zukunft ! Chancen nutzen !

  3. bildung schrieb am 20. März 2019 um 11:48 Uhr:

    Danke fuer die schoene Zeit auf dieser Webseite. Macht weiter bitte so.

    Da kommt man gerne wieder.

  4. Fenster schrieb am 20. März 2019 um 15:30 Uhr:

    Zufaellig bin ich auf eure Seite gelandet und muss feststellen, dass mir diese vom Design und den Informationen richtig gut gefaellt.

  5. Thomas Ehlers schrieb am 10. September 2022 um 7:07 Uhr:

    Sehr geehrter Herr Dr. Nesemann, sehr geehrter Herr Fürst,

    darf ich Ihnen mal folgendes Buch vorschlagen „Aldous Huxley – Schöne neue Welt -1932“. Befasst sich mit den Themen der Veränderung und greift vielen Veränderungen vor, die nun zum Tragen kommen.
    Ich war 39 Jahre bei dieser Ihrer Sparkasse in verschiedenen Betriebsbereichen tätig. Ich hätte allerdings noch folgende Fragen:

    – meinen Sie das Ihr Konzept aufgeht
    – gibt es wichtigere Dinge als Geld horten
    – was macht der/die 85 jährige, wenn es die Geschäftsstellen schließen
    – Onlinebanking

    Ich denke wir sind seit 1825 einem gewissen Ethos verpflichtet und ich würde mir wünschen, dass das auf ältere Kunden weitergegeben wird. Wie wär`s, wenn man mal über Sparkasse Busse nachdenkt?