Mit einer gemeinsamen Ausstellung erinnern die Bremische Bürgerschaft, das Institut français und der Denkort Bunker Valentin an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa. Sie zeigen bis 18. Juni 2021 an allen drei Orten Fotografien von Christophe Delory. Bremerinnen und Bremer können eine Auswahl der Fotos online anschauen.
Wie kaum etwas anderes steht der Bunker Valentin in Bremen-Nord für die NS-Zeit mit ihrer Gewaltherrschaft, Unterdrückung und Hass. Heute ist der Bunker ein Mahnmal und ein Dokumentationsort, der an die brutale Vernichtung von mehr als 1.600 Zwangsarbeiterinnen Zwangsarbeitern erinnert – viele von ihnen kamen aus Frankreich. Mit der gemeinsamen Ausstellung Bunker ‚Valentin‘: Erinnerungsort. Lebensort.“ wollen die Bremische Bürgerschaft, das Institut français und der Denkort Bunker Valentin an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa erinnern.
Noch bis zum 18. Juni 2021 können Bremerinnen und Bremer an allen drei Orten die u.a. von der Sparkasse Bremen unterstützte Ausstellung mit Fotografien des französischen Fotografen Christophe Delory sehen, der sich ein Jahr lang mit dem Bunker Valentin auseinandergesetzt hat. Er fragte sich: Wie lebt man mit 500.000 Kubikmeter Beton? Was heißt das für die Anwohnerinnen und Anwohner, die in der Nähe einer solchen ‚historischen Tragödie‘ wohnen? „Jedes Mal, wenn ich beim Bunker war, hat es etwas mit mir gemacht,“ sagt Delory.
Einjährige Recherche vor Ort
Bürgerschaftspräsident Frank Imhoff, der die Ausstellungen digital eröffnet hat: „Drei Orte, drei Ausstellungen – ein Thema: Wie gehen wir mit der Erinnerung an die Nazi-Herrschaft und den Krieg um – hier in Bremen. Erinnern wir? Verdrängen wir? 76 Jahre nach Kriegsende ist das für mich ein ganz wichtiges Thema. Und deshalb freue ich mich, dass wir Delorys Bilder in Bremen zeigen können.“
Die Arbeiten des französischen Fotografen Christophe Delory (Jahrgang 1971) ist ein französischer Fotograf, der für viele seiner Bilder ausgezeichnet wurde, werden international ausgestellt. Delory war von 2018 bis 2019 mit einem Stipendium des Hanse-Wissenschaftskollegs fast ein Jahr lang in Delmenhorst – hier hat er den Bunker entdeckt und war mehrmals pro Woche vor Ort. Mit insgesamt rund 80 Fotografien mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten und in unterschiedlichen Größen wird an den drei Orten eine bedeutende Auswahl seiner Werke zu sehen sein.“
Fotoauswahl auf den Homepages der Aussteller zu sehen
Coronabedingt ist von den Ausstellungen eine Auswahl der Bilder auf den Websites der drei Ausstellungsorte zu sehen. In einem Video werden online außerdem Teile der Ausstellungen und Interviews mit dem Künstler gezeigt. Wenn die Inzidenzzahlen ein Öffnen der Ausstellungen ermöglichen, wird es einen Hinweis auf den Websites geben.