Wie schützen Sie sich vor Betrügern? Sie kennen sicherlich den Begriff „Enkeltrick“, damit fing es an. Mittlerweile gibt es die unterschiedlichsten Maschen mit denen skrupellose und einfallsreiche Betrüger an das mühsam ersparte Vermögen älterer Menschen gelangen.

Als Bezeichnung für diesen Deliktsbereich hat die Polizei mittlerweile den Begriff „SÄMStraftaten zum Nachteil älterer Menschen“ gewählt. Darunter fallen unter anderem folgende Trickbetrugsvarianten: Stadtwerketrick, falsche Handwerker, betrügerische Forderungen, falscher Bankmitarbeiter oder falsche Polizeibeamte. Bei den beiden zuletzt genannten Varianten wird mit einer umfassenden Betrügerei dafür gesorgt, Misstrauen gegenüber der kontoführenden Bank und/oder der örtlichen Polizei aufzubauen, zudem werden die Angerufenen zur Verschwiegenheit aufgerufen. Die Geschichten der dreisten Betrüger variieren, denn mit großem Geschick und Redegewandtheit stellen sie sich individuell auf ihre Opfer ein.

Die Angerufenen werden z.T. massiv unter Druck gesetzt – zeitlich wie psychisch. Behauptungen wie beispielsweise: Geld oder Wertsachen sind in der Wohnung nicht sicher, weil ein Einbruch bevorsteht oder angelegtes Vermögen muss von der Bank geholt werden, weil Dritte darauf Zugriff haben oder die Bankmitarbeiter korrupt sind. Die manchmal unglaublichen Abläufe solcher Fälle kann man regelmäßig Artikeln der Tageszeitungen oder den Presseberichten der Polizei entnehmen. 55 Fälle der Masche „falscher Polizeibeamter“ wurden in nur zwei Monaten (April bis Ende Mai) von der Bremer Polizei registriert. Wir sehen es als unsere Fürsorgepflicht an einen Beitrag zur Prävention solcher Taten zu leisten. Wir schulen unsere Mitarbeiter und sensibilisieren unsere Kunden und auch deren Angehörige.

Anruf eines vermeintlichen Polizeibeamten (meistens LKA, BKA oder auch INTERPOL):

  • Vertrauen Sie nicht auf die Rufnummernanzeige auf Ihrem Telefondisplay – diese Nummern können manipuliert sein. Die Polizei Bremen ruft niemals mit der Rufnummer 110 bei Ihnen im Display an.
  • Prüfen Sie immer, ob es sich wirklich um einen Polizeibeamten handelt! Rufen Sie die Polizei an, auch wenn Sie evtl. zur Verschwiegenheit aufgefordert wurden.
  • Die Polizei fragt niemals nach Wertsachen oder Bargeldbeträgen und verlangt schon gar nicht deren Aushändigung.
  • Verwahren Sie besondere Wertgegenstände und hohe Bargeldbeträge sicher bei Ihrer Bank/Sparkasse.
  • Auch wenn Sie nicht auf die Betrüger hereingefallen sind, erstatten Sie in jedem Fall eine Anzeige. Sie unterstützen damit Ermittlungen und helfen ggf. andere Bürger vor Schaden zu bewahren.
  • Bei Fragen können Sie sich gerne an das Präventionszentrum der Polizei Bremen (Tel.: 362-19003) wenden. Scheuen Sie sich bitte auch nicht den Polizeinotruf 110 zu wählen. Dieser ist kostenlos und man hilft Ihnen gerne.

Anruf eines vermeintlichen Sparkassenmitarbeiters (häufig wird ein geläufiger Name wie Müller, Meyer, Schmidt von den Betrügern genannt):

  • Natürlich ruft die Sparkasse ihre Kunden an, dies tun in der Regel jedoch die persönlich bekannten Kundenberater, deren Assistenz oder auch das Call-Center.
  • Ist ihnen der Name des Anrufers unbekannt, prüfen Sie auch hier ob es diesen Mitarbeiter tatsächlich gibt. Kontaktieren Sie dazu ihren eigenen Berater oder wählen Sie die Zentralnummer 0421 179-0.
  • Sparkassenmitarbeiter werden niemals persönliche- oder Kontodaten am Telefon erfragen und erst recht nicht nach der persönlichen Geheimzahl (PIN) verlangen.
  • Ebenso wird niemals die Herausgabe von Bargeld oder Wertgegenständen verlangt. Teilweise behaupten Betrüger, der Kunde habe bei der letzten Abhebung Falschgeld erhalten. Es wird angeboten, dass ein Kollege zum Kunden komme, um dieses wieder abzuholen.
  • Behauptungen wie: „Jemand hat Zugriff auf Ihr Konto oder das Geld sei bei der Bank nicht mehr sicher, es muss zuhause aufbewahrt oder in ein Schließfach gelegt werden“, stimmen nicht!
  • Sprechen Sie mit Familienangehörigen oder anderen Vertrauenspersonen über solche ungewöhnlichen Situationen und holen Sie sich Rat.
  • Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei und melden Sie solche Vorfälle bei Ihrer Sparkasse.
  • Sorgen Sie rechtzeitig für Vollmachten, damit auch Ihre Bank die Möglichkeit hat Angehörige zu informieren.
  • Bei Fragen zu Präventionsmöglichkeiten oder für weitere Informationen, auch Informationsmaterial, sprechen Sie unsere qualifizierten Kollegen in den Filialen an. Wir beraten Sie gerne!

Wir bitten Sie um Verständnis, wenn unsere Kassierer den Grund für den hohen Geldbedarf hinterfragen. Dies dient dem Schutz Ihres Vermögens, welches Sie sich verdient haben und wir sicher für Sie verwahren.


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