In den nächsten fünf Jahren stehen nach Schätzungen des Zentralverbands des deutschen Handwerks (ZDH) rund 125 000 Handwerksbetriebe vor der Übergabe. Eine neue Internet-Plattform der Sparkasse Bremen und der Handwerkskammer Bremen will Unternehmen und geeignete Nachfolgerinnen und Nachfolger zusammenbringen.
Wenn eine Inhaberin oder ein Inhaber eines Handwerksbetriebs in Rente gehen will, ist es für sie oder ihn nicht immer einfach, eine passende Nachfolge zu finden. Viele Handwerksbetriebe sind seit Generationen familiengeführt. Inzwischen aber fehlt oft der Nachwuchs. Deshalb suchen viele Handwerksbetriebe extern nach geeigneten und kaufwilligen Nachfolgern. „Das Thema hat eine hohe Relevanz“, sagt der Präses der Handwerkskammer Bremen, Thomas Kurzke.
Unternehmensnachfolge ist große Herausforderung
Um verkaufswillige Unternehmerinnen und Unternehmer sowie potenzielle Nachfolgerinnen und Nachfolger zu unterstützen und zusammenzuführen, bieten die Sparkasse Bremen und die Handwerkskammer Bremen seit April eine neue Online-Plattform an: handwerk-nachfolge.de. „Mit dieser Plattform-Initiative helfen wir den uns sehr am Herzen liegenden Handwerksbetrieben, die große Herausforderung der Unternehmensnachfolge zu lösen“, sagt Klaus Windheuser, Firmenkundenvorstand der Sparkasse Bremen.
Fachleute ermitteln Unternehmenswert
Auf der Plattform können sich sowohl Anbietende einfach und schnell registrieren – als auch Kaufinteressierte. Dabei bleiben alle Beteiligten anonym. Passen Angebot und Nachfrage, werden die Betriebe und die Suchenden aktiv zusammengebracht. Alle Schritte werden von erfahrenen Fachleuten begleitet. „Wir ermitteln den Unternehmenswert nach den auf das Handwerk zugeschnittenen Standards und bieten darüber hinaus weitere Beratungen rund um die Unternehmensübergabe oder – übernahme an“, sagt Carsten Isensee, betriebswirtschaftlicher Berater der Handwerkskammer Bremen. Die Kooperation zwischen Sparkasse Bremen und Handwerkskammer ergibt Sinn: „Als Sparkasse Bremen kennen wir die Betriebe, wir haben die Kontakte und können bei der Finanzierung und beim Verkauf beraten“, sagt Dino Zirwes, Firmenkundenberater der Sparkasse Bremen.
Persönliche Beratung bei der Nachfolgesuche
Wenn keine Nachfolgerin oder Nachfolger für einen Betrieb gefunden wird, gehen nicht nur Arbeitsplätze verloren, sondern auch wertvolles Know-how. „Das wollen wir versuchen zu vermeiden“, betont Berater Zirwes. Auch für künftige Unternehmerinnen und Unternehmer liegen die Vorteile beim Kauf eines bestehenden Betriebs auf der Hand: Das Geschäftsmodell ist bereits etabliert, der Betrieb am Markt bekannt und die oder der neue Inhaber/-in macht vom ersten Tag an Umsatz. „Im Zweifel ist Kaufen besser als Neugründen“, betont Zirwes.
Nach einem erfolgreichen Start der Online-Plattform in Bremen soll das Angebot auf den gesamten Nordwesten ausgeweitet werden. „Wir sind bereits in Kontakt mit anderen Sparkassen und Handwerkskammern“, sagt Dino Zirwes.
Ihre Ansprechpartner:
Dino Zirwes, Firmenkundenberater Sparkasse Bremen, Tel.: 0421 179-2048, E-Mail: dino.zirwes@sparkasse-bremen.de
Carsten Isensee, betriebswirtschaftlicher Berater der Handwerkskammer Bremen, 0421 30500309, E-Mail: isensee.carsten@hwk-bremen.de