Klangvolles Jubiläum

Mit seinem weichen und warmen Klang zieht es die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich: das Glockenspiel in der Böttcherstraße. 1990 grunderneuert, feierte das Wahrzeichen im Oktober 2015 sein 25-jähriges Jubiläum. Mit dem Glockenspiel wollte der Kaufmann Ludwig Roselius Anfang der 1930er-Jahre eine neue Attraktion für die Böttcherstraße schaffen. 30 Glocken aus Meissner Porzellan ließ er anfertigen und an einem kupfernen Rankenwerk zwischen den zwei Giebeln eines Kaufmannshauses aufhängen.

Engagiert für das kulturelle Erbe Bremens: 25-jähriges Jubiläum feiert das Glockenspiel in der Böttcherstraße
Engagiert für das kulturelle Erbe Bremens: 25-jähriges Jubiläum feiert das Glockenspiel in der Böttcherstraße

Um den Glockenklang mit einem Augenschmaus zu verbinden, entstand zudem ein Turm, in dem zehn geschnitzte Holztafeln die Geschichte der Atlantiküberquerung erzählen. Das erste Glockenspiel fiel dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer, nur acht Glocken blieben erhalten. Im Zuge des Wiederaufbaus der Böttcherstraße 1954 wurde das Glockenspiel deshalb erneuert. Als die Sparkasse Bremen 1988 die Böttcherstraße erwarb, startete sie eine Grundsanierung und tauschte 1990 auch alle Glocken aus, da die Melodien inzwischen leicht verstimmt klangen.

Seit über 25 Jahren befindet sich die Böttcherstraße nunmehr in der Obhut der Sparkasse Bremen. Als Eigentümerin sorgt sie mit ihrer Stiftung Bremer Sparer-Dank dafür, die charakteristische Architektur und das kulturelle Erbe von Bremens „heimlicher Hauptstraße“ zu bewahren. Zum 25-jährigen Jubiläum des „dritten Glockenspiels“, das heute digital angesteuert wird, lud die Sparkassen-Stiftung Bremer Sparer-Dank zu einem bunten Geburtstagsprogramm ein.

„Als kulturelles Erbe ist die Böttcherstraße mit dem Glockenspiel ein wichtiger Teil der Bremer Identität. Dieses Erbe zu bewahren, liegt der Stiftung am Herzen. Die Förderung des Glockenspiels macht uns dabei besonders viel Freude“, sagt Janet Wilhelmi, Geschäftsführerin der 1955 gegründeten Stiftung Bremer Sparer-Dank.

Hans Tallasch Ehemaliger leitender Mitarbeiter im Archiv Böttcherstraße
Hans Tallasch
Ehemaliger leitender Mitarbeiter im Archiv Böttcherstraße

„Viele Stadtführungen in Bremen enden auf dem Platz vor dem Glockenspiel. Da lauschen die Besucher dann dicht an dicht dem Klang und bestaunen die Holztafeln mit den Ozeanbezwingern.
In den 70er-Jahren ist in solch einem Moment einmal eine Glocke in der Größe einer Kaffeekanne abgestürzt. Es ist glücklicherweise nichts passiert. Im Gegenteil:
Als wir auf den Platz liefen, um ihre Überreste einzusammeln, war nichts mehr zu finden. Die Touristen hatten bereits alle Einzelteile als Andenken mitgenommen. Seit die heruntergefallene Glocke und eine weitere ersetzt werden mussten, war das Glockenspiel leider leicht verstimmt. Das mithilfe der Sparkasse Bremen erneuerte Glockenspiel erhielt ein Netz und entfaltet seitdem wieder seinen einmaligen Klang.


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