Die Museen Böttcherstraße präsentieren die erste Einzelausstellung von Maria Lassnig in Bremen – eine der ersten Ausstellungen der Österreicherin in Norddeutschland überhaupt.
Gezeigt werden Zeichnungen, Aquarelle und Gemälde aus der Sammlung des Kunstsammlers Helmut Klewan. Sie verdeutlichen die intensive und eigenwillige Auseinandersetzung von Maria Lassnig mit ihrem eigenen Körper, dessen Grenzen und dem Körpergefühl.
Umgesetzt hat die hochsensible Künstlerin ihre Gefühlswelt in einer Bildsprache, die sich im Zwischenraum von Abstraktion und Figuration ständig neu positioniert. Ergänzend zu den Kunstwerken werden kurze Interviewsequenzen mit dem Sammler Helmut Klewan gezeigt, die eine wertvolle Vermittlungsebene eröffnen und das Bild von Maria Lassnig als einzigartige Persönlichkeit vervollständigen.
Kunst in Österreich maßgeblich geprägt
Maria Lassnig hat die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts in Österreich maßgeblich geprägt ̶ und doch gelang ihr der Durchbruch erst relativ spät. Grund dafür mag sein, dass die Bilder von Maria Lassnig auf den ersten Blick eher schwer zugänglich erscheinen. Nicht umsonst sagte sie selbst einmal, ihre Bilder sollten „lieber penetrant, als elegant“ sein: massive Körper, riesige Körperöffnungen oder einzelne Körperteile.
Erst bei näherer Beschäftigung eröffnen sich der Witz und die große Sensibilität in ihren Kunstwerken. „Körpergefühlsfarben“ und „body awareness painting“ sind Begriffe, die sie selbst zur Beschreibung ihrer Kunstwerke nutzte. Der rote Faden durch mehr als 50 Schaffensjahre ist die intensive Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, mit seinen Gefühlen und seinem Bewusstsein.
Bilder aus allen Schaffensphasen
Einer der ersten, der Maria Lassnigs Kunst gesammelt hat, war der Münchner Helmut Klewan. Er lernte die Künstlerin 1976 kennen und präsentierte schließlich 1981 die erste von vielen Einzelausstellungen in seiner damaligen Münchner Galerie ̶ zu einer Zeit, in der Maria Lassnig zwar in der Kunstszene bekannt, jedoch für den Kunstmarkt uninteressant war. Dies war der Beginn einer sowohl professionellen aber auch privaten Beziehung, die bis zu ihrem Lebensende 2014 andauerte und in einer umfassenden Sammlung von Zeichnungen, Aquarellen und Gemälden resultierte.
70 dieser Kunstwerke werden nun in der ersten monographischen Ausstellung Maria Lassnigs in Bremen ausgestellt. Neben den Bildern aus allen Schaffensphasen der Malerin werden dort auch kurze Filme gezeigt, in denen der Sammler Helmut Klewan selbst über Maria Lassnig, seine Sicht auf ihre Kunst und die Kunstwerke spricht. Darüber öffnet sich ein wertvoller Zugang zur außergewöhnlichen Kunst von Maria Lassnig, in ihre Körper- und Gefühlswelt.
Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche mit der Sparkasse Bremen
Dank der Sparkasse Bremen haben Kinder und Jugendliche freien Eintritt zu den Museen Böttcherstraße und können sich die aktuelle Ausstellung kostenfrei anschauen.
Wann: bis zum 2. August 2020
Wo: Museen Böttcherstraße, Böttcherstraße 6-10, 28195 Bremen
Öffnungszeiten: Di bis So 11-17 Uhr
Weitere Infos unter www.museen-boettcherstrasse.de