„Allerdings kann man das Risiko und auch die Folgeschäden erheblich verringern“, sagt Katrin Lange, Schadenexpertin bei den VGH Versicherungen. Zu den häufigsten Ursachen von Leitungswasserschäden zählt das Alter der Leitungsrohre. Viele Hauseigentümer sind sich gar nicht bewusst, dass die Leitungen ganz normal verschleißen wie andere Gebrauchsgegenstände. „Die maximale Haltbarkeit von Trinkwasserleitungen liegt bei etwas 30 bis 50 Jahren“, weiß die Leiterin der Abteilung Sachschäden in der VGH-Direktion Hannover. Oft treten auch Risse in den Leitungssystemen auf, wenn es im Winter frostig wird. Der Grund: Beim Gefrieren vergrößert sich das Volumen des Wassers um rund zehn Prozent, die Rohre können dem erhöhten Druck oft nicht standhalten. „Der Schaden fällt aber häufig erst auf, wenn die Temperaturen wieder steigen und die gefrorenen Leitungen auftauen“, sagt Katrin Lange. Betroffen sind neben Trinkwasserleitungen häufig auch Heizungsrohre, -kessel oder Boiler.
Heizen hilft
Gibt es Risse in den Leitungen, bleiben Wasserschäden nicht aus. „Daher gilt es, die Wasserzuleitung sofort abzusperren und den Hahn zu öffnen, so dass der Überdruck entweichen kann“, rät Lange. Außerdem ist es wichtig, dass der Raum gut beheizt ist und regelmäßig gelüftet wird. Nur so kann sich die Feuchtigkeit verflüchtigen. Im Schadensfall sollte man zeitnah seinen Versicherer informieren und gegebenenfalls Fotos der entstandenen Schäden machen. „Die VGH hilft zum Beispiel dabei, örtliche Spezialisten für Trocknungs- und Sanierungsmaßnahmen zu finden und unterstützt ihre Kunden bei der Organisation der Instandsetzungsarbeiten“, sagt Katrin Lange.
Schäden am Hausrat ersetzt die Hausratversicherung. Beschädigt das ausgetretene Leitungswasser das Gebäude, greift die Wohngebäudeversicherung. Darunter fallen zum Beispiel auch Schäden an Sanitärinstallationen und Zentralheizungen. „Die Versicherung kommt aber nur für den kompletten Schaden auf, wenn dieser trotz notwendiger Vorsorgemaßnahmen entstanden ist“, sagt die VGH-Expertin. „Dazu gehört es, Räume immer ausreichend zu heizen.“
Elektrische Absperrventile beugen vor
Indem man die Rohre im Haus warm hält, kann man Wasserschäden vorbeugen. Wichtig ist es, auch an Räume zu denken, die selten benutzt oder beheizt werden. Ist eine längere Abwesenheit geplant, empfiehlt es sich, die Trinkwasserzuleitung abzusperren. Denn hält sich über Wochen niemand in der Wohnung auf, kann Wasser austreten, ohne dass es jemand bemerkt. Helfen können auch elektrische Absperrventile, die den Wasserfluss stoppen. „Optimal ist hierbei eine Kombination aus manueller und automatischer Funktion“, erklärt Katrin Lange. „Damit lässt sich einerseits das Wasser manuell abschalten, wenn man die Wohnung verlässt. Über einen Messmechanismus im Ventil wird das Wasser aber auch automatisch abgesperrt, wenn davon zu viel durch die Leitung fließt.“
Interessanter Artikel. Mir war gar nicht klar, dass es so oft vorkommt. Ehrlich gesagt habe ich auch noch nie einen Leitungswasserschaden erlitten.
Kommt wohl vom richtigen Heizen oder?