Das heißt: Ohne eigene Vorsorge wird niemand, der heute im Berufsleben steht, seinen gewohnten Lebensstandard auch nur annähernd mit in den Ruhestand nehmen können. Das weiß heute wohl nahezu jeder. Und auch auf die Frage nach der geeigneten Form der Vorsorge ist die Antwort eindeutig: Für mehr als acht von zehn Bundesbürgern sind es die eigenen vier Wände. Doch nur gut die Hälfte der Haushalte in Deutschland wohnen im eigenen Heim.

„Dabei zahlt jeder in seinem Leben mindestens ein Haus – jedoch wenn man zur Miete wohnt, nicht sein eigenes“, erklärt Holger Böse. Denn an Miete komme im Laufe der Jahre einiges zusammen. „Wer heute 35 Jahre alt ist und zum Beispiel monatlich 400 Euro Kaltmiete bezahlt, hat nach 30 Jahren gut 228.000 Euro an seinen Vermieter überwiesen“, hat der Geschäftsführer der Sparkasse Immobilien Bremen GmbH ausgerechnet. Und mit 67 im Rentenalter müssten für die gleiche Wohnung jeden Monat sogar 971 Euro bezahlt werden – wahrscheinlich sogar noch mehr. „Die Mieten steigen weiter deutlich stärker als die Renten“, fürchtet Böse. Das bedeute: Für die künftigen Rentner, die zur Miete wohnen, bleibt immer weniger zum Leben. Wer dagegen später als Rentner in den abbezahlten eigenen vier Wänden wohnt, zahlt keine Miete. Das wirkt im wie eine Zusatzrente, die es ermöglicht, den gewohnten Lebensstandard zu halten. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes wird ein Ruheständler, der im eigenen Zuhause wohnt, bereits heute jeden Monat um 630 Euro entlastet.

Frau beim Einzug ins eigene Haus

Auf die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für die Vorsorge durch Wohneigentum gibt es nach Feststellung des Immobilien-Spezialisten nur eine Antwort: möglichst bald. Denn aufgrund der extrem niedrigen Zinsen sei der monatliche Aufwand für das eigene Heim derzeit oft kaum höher als die bislang gezahlte Miete. Böse: „Daher ist selbstgenutztes Wohneigentum die einzige Form der Altersvorsorge, die von der Zinssituation profitiert.“ Zudem unterstütze der Staat den Erwerb der eigenen vier Wände durch die Wohn-Riester-Förderung. Denn die staatlichen Zulagen reduzierten den monatlichen Aufwand nachhaltig. Das gelte vom ersten Tag in der Ansparphase bis zu dem Tag, an dem die Immobilie endgültig abbezahlt sei.


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