Insgesamt zwölf Fahrräder stellt das Fachgeschäft Speiche RV Zweirad GmbH neuerdings seinen Kunden leihweise zur Verfügung, zu einem günstigen Tagessatz. Denn mittlerweile ist Speiche nicht nur eine feste Instanz in Bremen, sondern auch eine beliebte Adresse für radbegeisterte Touristen und Tagesgäste.

Ursprünglich handelte es sich bei dem Fahrradladen mit Sitz im Bremer Viertel um einen selbstverwalteten Fahrradverein, aus dem sich schließlich eine GmbH gründete. Von den anfangs fünf Geschäftsführern blieb am Schluss Detlef Abeling über, der insgesamt knapp 30 Jahre die Entscheidungen im Betrieb traf. „Als es auf die Rente zuging, bot unser Chef seinen langjährigsten Mitarbeitern die Übernahme des Betriebs an“, berichtet der jetzige Geschäftsführer Rogoss. „Ich hatte schon immer mit dem Gedanken gespielt, mich selbstständig zu machen, deshalb war ich schnell Feuer und Flamme.“

Gute Beziehungen, klare Strukturen

Mario Völkner und Jochen Rogross

Nach den ersten Gesprächen kam auch ein weiterer Kollege mit ins Boot: Mario Völkner (l.). „Wir ergänzen uns sehr gut“, erläutert Rogoss (r.). „Er leitet die Werkstatt und ist für das Personal zuständig, während ich für Verkauf und Einkauf zuständig bin. So sind die Bereiche klar gegliedert.“ Wenn es um Veränderungen oder Werbemaßnahmen geht, ziehen die beiden an einem Strang. „Viel umstrukturiert haben wir nicht, aber kurz nach der Firmenübernahme ließen wir eine Beratungsinsel mit Wartezone und Kaffeeautomat in der Mitte der Ladenfläche einrichten. Dadurch haben wir einen guten Blick auf alles und die Wartezeit für Kunden gestaltet sich etwas angenehmer.“

Über 190.000 Euro Warenwert

Eine gewisse Zeit hat auch die Einigung zwischen Vorgänger und Nachfolger gedauert. Auch wenn seit circa 15 Jahren ein gutes, vertrauensvolles Verhältnis zwischen beiden Parteien besteht, ging es schließlich um eine stattliche Summe bei der Firmenübergabe. Zwar ist die Ladenfläche mit etwa 120 qm recht überschaubar, doch im Kellergewölbe befindet sich das Fahrradlager mit unterschiedlichsten Rädern, Reifen, Rahmen und Modellen auf mehr als 300 qm. So umfasst der Warenbestand des Fahrradgeschäfts ganze 190.000 Euro, und den mussten Rogoss und Völkner ihrem ehemaligen Arbeitgeber erst einmal abkaufen. Abeling, selbst jahrelanger Firmenkunde der Sparkasse Bremen, stellte kurzerhand den Kontakt zwischen potenziellen Nachfolgern und dem Bankhaus seines Vertrauens her.

Sorgfältige Prüfung als solide Geschäftsgrundlage

Die Speiche

Heute ist der ehemalige Geschäftsführer immer noch mit seiner alten Wirkungsstätte verbunden und nimmt eine beratende Funktion auf Stundenbasis ein. „Für die Übernahme waren viele Gespräche erforderlich“, sagt Abeling, „aber Herr Krönert von der Sparkasse Bremen hat uns unterstützt, wo er konnte.“ Nachdem gemeinsam mit der RKW Bremen, der Unternehmensgründungsberatung, ein Businessplan erstellt wurde, überprüfte Firmenkundenberater Moritz Krönert unter anderem die Kreditwürdigkeit der Anwärter und sondierte mögliche Fördermittel. So konnten die angehenden Unternehmer die Wirtschaftsförderung effektiv für ihr Vorhaben nutzen. „Ich bin sehr zufrieden mit der Betreuung durch die Sparkasse Bremen als Hausbank“, sagt Rogoss. „Es lief alles einwandfrei. Aber es war auch klug von meinem Ex-Chef, sich frühzeitig mit der Firmenübergabe zu beschäftigen. Wenn es bei mir so weit ist, werde ich es genauso machen.“


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