Die Künstlerin Mi-el Kwak verknüpft in ihren Arbeiten die Gefühle und Emotionen aus der Kindheit mit Erfahrungen aus dem Alltag. In der Stadtteilfiliale Viertel ist derzeit ihre Ausstellung „Buntenknospe“ mit aktuellen Arbeiten zu sehen. Die Werke können Bremerinnen und Bremer noch bis zum 5. April dort bestaunen.
Leuchtend bunte Blüten, voll Farbe strotzende Kunstwerke, groß- bis kleinformatig, teils skulptural und oft erst auf den zweiten Blick hintersinnig: Zahlreiche Gäste versammelten sich zur Eröffnung zwischen den rund 20 gezeigten Arbeiten in der Stadtteilfiliale Viertel, um die Kunst von Mi-el Kwak kennenzulernen.
Die Künstlerin Mi-el Kwak, geboren 1993 in Seoul / Südkorea, verknüpft in ihren Arbeiten die Gefühle und Emotionen aus der Kindheit mit Erfahrungen aus dem Alltag. Viele ihrer Arbeiten zeigen verlaufende Farbfelder, „geschmolzene Nostalgie“ nennt sie die Künstlerin. Sie nutzt unter anderem bedruckte Stoffe, malt auf Stoff sowie Leinwand und schafft ganz nebenbei neue ästhetische Kategorien. Was zuerst niedlich, fröhlich-bunt und leicht konsumierbar erscheint, erweist sich auf den zweiten Blick als mehrdeutiger Hinweis auf Konsum und Kommerzialisierung. Der Bär, eins der Hauptmotive von Kwark, taucht in der Ausstellung gleich mehrfach auf. Für die Künstlerin ein stimmiges Symbol: Das Raubtier, niedlich modifiziert und damit ungefährlich, erfolgreich kommerzialisiert als Kindheitsbegleiter.
Dynamisch, kreativ, farbenfroh
Eine spannende Annährung an das gezeigte Werk von Mi-el Kwak lieferte in ihrer Laudatio die Kulturwissenschaftlerin Sarah Maria Kaiser, Assistenzkuratorin der GAK, der Gesellschaft für Aktuelle Kunst. Darin machte sie auf die verschiedenen Materialien der Künstlerin aufmerksam, die von Stoff über Wolle bis zu Bauschaum reichen, und wies auf Details hin, die sich erst bei genauerer Betrachtung offenbaren: Rosafarbene Eistüten, die Fingern verdächtig ähneln, ein Teddybär, der mit unterschiedlich gemusterten Augen aus dem Bild blickt. „Indem sie ihre inneren Bilder fixiert, versucht sie diese vor dem Vergessen zu bewahren. Darin liegt eine Sehnsucht nach vergangenen Zeiten, an Erinnerungen, die doch verrinnen“, erläuterte die Laudatorin.
Community-Manager Jan Völckers freute sich über die gelungene Ausstellungseröffnung: „Dynamisch, kreativ, farbenfroh – diese Kunst passt perfekt zur Sparkasse und in unsere Stadtteilfiliale hier im Viertel“. Auch nach der Eröffnung haben Interessierte die Möglichkeit die Künstlerin vor Ort zu erleben: Ein Film zeigt einen ihrer Trickfilme, einige ihrer älteren Arbeiten sowie sie selbst in ihrem Schaffensprozess.
Wann: 2. März bis 5. April 2023
Wo: Stadtteilfiliale Viertel, Ostertorsteinweg 46/48, 28203 Bremen