Der Weltspartag feiert Jubiläum: Vor 100 Jahren fand er zum ersten Mal statt. Die Sparkasse Bremen bietet am 30. Oktober Aktionen rund ums Sparen an, auf Kinder warten wieder kleine Geschenke. In einem Jahrhundert hat sich der Weltspartag stets der Zeit angepasst. Ging es zunächst darum, einen „Notgroschen auf die hohe Kante zu legen“, geht es heute vor allem um die Altersvorsorge oder den angestrebten Immobilienkauf.
Auf dem 1. Internationalen Sparkassenkongress in Mailand im Jahr 1924 fassten die Delegierten aus 27 Ländern einen richtungsweisenden Beschluss: Der letzte Werktag im Oktober wurde zum Weltspartag erklärt. Im Jahr darauf begingen die europäischen Sparkassen den ersten Weltspartag, darunter auch die Sparkasse Bremen. Der Spargedanke sollte wiederbelebt werde. Nicht nur Kinder sollten den Wert des Geldes schätzen lernen.
Nach Währungsreform sollte das Sparen wieder gefördert werden
Hintergrund war der Währungsverfall nach Ende des Ersten Weltkriegs. Nach dem Schock der massiven Geldentwertung, die das Kapitalvermögen größtenteils vernichtet hatte, fehlte den Menschen das Vertrauen ins Sparen. Nach der Währungsreform in Deutschland und dem damit verbundenen Ende der Hyperinflation 1923 sollte das sparsame Wirtschaften wieder gefördert werden.
Das Vorhaben hatte Erfolg: Die Spareinlagen bei der Sparkasse Bremen wuchsen kontinuierlich an. Nach Angaben des Historikers Dr. Harald Wixforth erreichten sie ab 1926 eine solche Höhe, dass die Sparkasse Bremen die höchsten Spareinlagen pro Kopf der Bevölkerung verzeichnete. Bremen war wieder zu einer Stadt der Sparerinnen und Sparer geworden.
„Die Sparsamkeit hat zu allen Zeiten Sinn und Gültigkeit gehabt“
Während des Zweiten Weltkriegs hatte das Sparen natürlich erneut keine Priorität mehr bei den Bürgerinnen und Bürgern. Das änderte sich erst wieder mit der Einführung der D-Mark 1948. Es ging wirtschaftlich bergauf, das Sparen wurde als wichtiger Beitrag zur Stabilität und zum Wiederaufbau angesehen. Auch die Kundinnen und Kunden der Sparkasse Bremen wurden zum Sparen ermutigt – und sie taten es auch. Im „Sparkassenspiegel“ (eine Zeitschrift für Mitarbeitende) hieß es dazu 1952: „Die Sparsamkeit hat zu allen Zeiten Sinn und Gültigkeit gehabt, sie wird sich auch in Zukunft bewähren. Sorgen wir dafür, dass sie – nicht zuletzt auch bei unserer Jugend – wieder bei allen zur Geltung kommt.“ In der Folge erlebte der Weltspartag, der von 1945 bis etwa 1950 nicht begangen wurde, seine Hochzeit. Kinder brachten ihre Sparschweine und Spardosen zur Sparkasse, um ihr Erspartes aufs Sparbuch einzuzahlen. In 100 Jahren Weltspartag sind zahlreiche Plakate mit Motiven entstanden, die den Zeitgeist widerspiegeln. 1959 wurde in einer Anzeige für Versicherungssparverträge mit dem Slogan „Sparen gibt Rückhalt“ geworben.
Auch wenn die Art des Sparens im Jahr 2024 etwas anders aussieht als früher – die finanzielle Vorsorge war, ist und bleibt sinnvoll, ob für den Ruhestand, die eigene Immobilie oder „schlechte Zeiten“. Geld nicht nur für den Notfall anzulegen, sondern es noch zu vermehren, ist in Zeiten erhöhter Inflationsraten besonders wichtig. Durch gestiegene Zinsen ist das inzwischen auch wieder in Form von Tages- oder Festgeld möglich.
Frühzeitig den Umgang mit Geld lernen
Die Sparkasse Bremen unterstützt Bremerinnen und Bremer dabei, frühzeitig den Umgang mit Finanzen zu erlernen. Dafür bietet sie neben dem Weltspartag vielfältige Tipps und Tools für unterschiedliche Bereiche an. So hilft beispielweise die KNAXX-Taschengeld-App Eltern dabei, das Geld ihrer Kinder zu organisieren. Außerdem animiert sie zum Sparen. Für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren bietet die Sparkasse Bremen das kostenlose Bremer Konto Start an – mit zwei Prozent Zinsen p. a. auf die ersten 500 Euro. Höchste Sicherheit ist dabei gegeben, denn eine Kontoüberziehung ist nicht möglich. Und beim Planspiel Börse können Jugendliche mit fiktivem Geld Wertpapiere zu echten Börsenkursen handeln. Sie lernen so wichtiges Grundwissen rund um die Börse und Aktien.
Finanzbildung nicht nur ein Thema für den Nachwuchs
Doch die Finanzbildung ist nicht nur für den Nachwuchs von großer Bedeutung. Auch Frauen sind immer noch finanziell deutlich schlechter gestellt als Männer. Sparen, Vermögensaufbau und Zukunftssicherung sind daher gerade für sie wichtig. Die Sparkasse Bremen unterstützt auf unterschiedlichste Weise Frauen dabei, ihre Finanzen selbst in die Hand zu nehmen: durch Beratung und Bildung, die Förderung von Frauen-Netzwerken sowie die Unterstützung von Gemeinwohlprojekten. So fördert die Sparkasse Bremen etwa den Bremer Verein belladonna – Kultur, Bildung und Wirtschaft für Frauen e.v., der Frauen vernetzt und qualifiziert. Der belladonna Gründerinnenpreis wird am 14. November zum 14. Mal vergeben und gibt Existenzgründerinnen eine Bühne für ihre Arbeiten.
Verlängerte Öffnungszeiten in den Filialen am Weltspartag
Wegen des Reformationstags findet in Deutschland der Weltspartag in diesem Jahr wieder am Mittwoch, den 30. Oktober, statt. An diesem Tag sind die Filialen (bis auf das KundenCentrum in der Bahnhofstraße) der Sparkasse Bremen bis 16:30 Uhr geöffnet. In den Stadtteilfilialen der Sparkasse Bremen können Kinder Schweinchen bemalen. Kleine Geschenke werden verteilt, darunter Plüschesel, Kinogutscheine, Fruchtgummis, Bauchtaschen und USB-Stecker. Vorbeischauen lohnt sich also! Wer am Mittwoch den Weg in die Filiale nicht schafft, kann noch am Freitag kommen. Besucherinnen und Besucher aller Generationen sind willkommen, auf sie warten Informationen, Aktionen und Beratungsangebote.