Drei zukunftsorientierte Betriebe beim „Mahl des Handwerks“ ausgezeichnet

Die Sparkasse Bremen und die Handwerkskammer feierten am 6. November 2019 mit rund 250 Gästen das 53. "Mahl des Handwerks". Bei der feierlichen Veranstaltung im FinanzCentrum Am Brill wurden drei Betriebe für ihre zukunftsweisenden Ideen mit dem Preis für „Innovatives Handwerk 2019“ geehrt.

Sparkasse Bremen und Handwerkskammer mit den Ausgezeichneten „Innovatives Handwerk 2019“

Handwerk ist heute mehr als gutes Handwerkszeug und eine qualifizierte Aus- und Fortbildung. Die gesamte Branche muss sich zusätzlich auf die Herausforderungen vorbereiten, die sich durch die Digitalisierung stellen. Dies ist gleichzeitig aber auch eine Chance, sich neu zu positionieren und erfolgreich im Markt zu handeln.

Impulse für die Branche

Welche innovativen Ideen es noch im Bremer Handwerk gibt, um sich erfolgreich für die Zukunft aufzustellen, zeigte sich am Abend des 6. Novembers beim Mahl des Handwerks im FinanzCentrum Am Brill. Die Handwerkskammer und die Sparkasse Bremen zeichneten drei Betriebe mit dem Preis für „Innovatives Handwerk 2019“ aus. Der Preis fördert innovative und nachhaltige Ansätze, die wertvolle Impulse für das Handwerk, die Wirtschaft und den Handel in Bremen liefern.

Als Hausbank des Handwerks dotiert die Sparkasse Bremen den Preis mit insgesamt 6.000 Euro. Diese werden in den Kategorien „Technologie und Nachhaltigkeit“, „Existenzgründung“ und „Gesellschaftliche Verantwortung“ ausgelobt.

Die Jury setzt sich dabei aus Expertinnen und Experten der Handwerkskammer Bremen zusammen. Zentrale Kriterien sind gute Ideen, die nachweisbar zu Erfolgen führen, die Umsetzbarkeit in der täglichen Arbeit, ein überdurchschnittlicher unternehmerischer Einsatz sowie das Engagement für mehr Nachhaltigkeit. Präses Thomas Kurzke betonte in seiner Begrüßung die Wichtigkeit Potenziale mutig zu nutzen. Andreas Meyer, Geschäftsführer der Kammer, stellte die Begründungen der Jury vor.

Das „Mahl des Handwerks“ im FinanzCenter Am Brill.

Die Preisträger „Innovatives Handwerk 2019“

Betriebsgründung

Den Preis in der Kategorie „Existenzgründung“ erhielt die Augenoptikerin Alesya Fox. Sie eröffnete 2018 ihr Fachgeschäft „Fox Optik“ in Bremen-Horn. Neben einer intensiven Kundenberatung legt sie viel Wert auf Hausbesuche, damit sie auch die Kunden erreicht, die nicht mehr mobil sind. In ihrem Geschäft arbeitet sie mit einem speziellen Messgerät, das auch bei Kindern oder Demenzkranken einsetzbar ist. Fox wurde in der Ukraine geboren, dort studierte sie Tiermedizin.

Weil das Studium in Deutschland nicht anerkannt wurde, absolvierte die Alleinerziehende gegen alle Widerstände eine Umschulung zur Augenoptikerin. Die Jury würdigt mit der Auszeichnung auch die Hartnäckigkeit trotz widriger Umstände ihre Ausbildung durchzusetzen und einen eigenen Betrieb zu eröffnen.

Gesellschaftliche Verantwortung

Den Preis für Gesellschaftliche Verantwortung bekam „Joona’s Brotbude“ in Bremen Nord. Der junge Bäckermeister Joona Tim Hellweg bindet seine Mitarbeitenden konsequent auf Augenhöhe ein. Er reduzierte die Arbeitszeiten und konzentriert sich auf das Kerngeschäft. Gebacken wird nur noch „wunderschönes Brot und Brötchen“ aus einfachsten regionalen Zutaten aber kein Kuchen mehr.

Da Hellweg seinen Mitarbeitenden zwei zusammenhängende freie Tage garantieren möchte, ist der Betrieb nur bis 14 Uhr geöffnet, Sonntag und Montag sind Ruhetage. Die Jury zeigte sich beeindruckt, wie der Jungunternehmer seinen Betrieb ganzheitlich und mitarbeiterfreundlich ausgerichtet hat und zeichnete ihn in der Kategorie „Gesellschaftliche Verantwortung“ aus.

Technologie

Den Preis in Kategorie „Technologie“ gab es für den Heizungs- und Sanitärbetrieb Uwe Röhrs in der Neustadt. Steffens Röhrs, der den Betrieb 2015 vom Vater übernahm, stellt u.a. komplett auf digitalen Service um. Er stattete seine Monteure mit Tablets aus, über das sie alle Informationen zu Aufträgen, Arbeitsanleitungen und Baupläne einsehen können.

Standard-Ersatzteile werden automatisch vom System nachbestellt. Fahrten zum Büro entfallen, die Monteure können auch neue Aufträge sofort übernehmen. Damit die persönliche Kommunikation dennoch nicht zu kurz kommt, gibt es regelmässige Treffen am Freitag – gerne wird gemeinsam gegrillt.

Die große Herausforderung für das Handwerk sei nach wie vor die Mitarbeiter-Rekrutierung, sagte Sparkassen-Vorstand Heiko Staroßom. „Digital gut aufgestellte Betriebe sprechen Nachwuchskräfte besser an und erhalten mehr qualifizierte Bewerber.“

Digitale Prozesse spielten auch im Handwerk eine immer größere Rolle. Beispiel „Mixed Reality“: So könne ein Tischler etwa anhand eines 3D-Modells im realen Wohnzimmer des Kunden veranschaulichen, wie das neue Möbelstück vor Ort aussehe.


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