Experten-Tipps für Berufseinsteiger

Im Rahmen des Vortrags „Karriereführerschein“ der Sparkasse Bremen gaben am 28. September gleich zwei Karriere-Experten ihr Wissen an Schulabgänger, Auszubildende und Berufseinsteiger weiter: Der Frankfurter Kommunikations-Professor Dr. Martin-Niels Däfler und der Experte für Karrierenetzwerke, Ralph Dannhäuser aus Stuttgart.

Der Weg zum Traumjob

Rund 180 Besucher folgten der Einladung der Sparkasse Bremen – entsprechend war der Saal im Finanzzentrum am Brill bis zum letzten Platz gefüllt: Im kurzweiligen Vortrag „Die 10 Regeln der Karriereverkehrsordnung“ erhielten die jungen Menschen viele hilfreiche Tipps und Eindrücke. Von Professor Dr. Martin-Niels Däfler erfuhren sie unter anderem, wie wichtig es ist, sich frühzeitig Gedanken über den eigenen Berufsweg zu machen und sich die Frage zu stellen: Was kann ich gut? Was macht mir Freude und wo werden meine Fähigkeiten gebraucht? Anschließend geht es dann darum, auf seinem Weg zum Traumjob Disziplin zu zeigen, und auch bei kleinen Misserfolgen nicht aufzugeben. Weiterhin gab Däfler den Besuchern einen wichtigen Rat mit auf den Weg: „Setzen Sie mehr auf Ihr Herz als auf Ihren Ellenbogen. Langfristig erfolgreich sind nämlich jene, die wertschätzend mit anderen umgehen – egal, auf welcher Stufe der Karriereleiter man steht.“

Ralph Dannhäuser wies in seinem Beitrag darauf hin, dass sich viele Personaler heutzutage auch über Profile von Bewerbern auf Facebook und Co. informierten. Wer hier mit peinlichen Partyfotos zu finden sei, verringere seine Chance auf den gewünschten Job. Er legte den jungen Menschen ebenfalls nahe, sich einen Steckbrief in einem beruflichen Netzwerk wie XING oder LinkedIn anzulegen und dieses sorgsam zu pflegen, damit die dortigen Angaben auch mit denen in ihrem Lebenslauf übereinstimmen.

Die Referenten im Kurz-Interview:

Professor Dr. Martin-Niels Däfler lehrt im Fachbereich Kommunikation an der FOM Hochschule für Oekonomie und Management in Frankfurt am Main. Zudem ist er Trainer und Berater. Däfler veröffentlichte 15 Bücher, vor allem zu den Themen „Stress reduzieren“ und „entspannt Karriere machen“.

Herr Professor Däfler, Sie behaupten in Ihrem Buch „Karriereführerschein“, dass man im Beruf erfolgreicher ist, wenn man über „Karriereskills“ verfügt – was verstehen Sie denn darunter?

Ich habe den Begriff „Karriereskills“ geprägt und meine damit handwerkliche Fähigkeiten, die jeder Mitarbeiter mit einem Bürojob besitzen sollte. Dazu zählt zum Beispiel, die Grundregeln des Anstands zu beherrschen, sich selbst gut organisieren und sich verständlich in Wort und Schrift ausdrücken zu können.

Das klingt nicht sonderlich anspruchsvoll. Die meisten Berufstätigen verfügen doch über diese Karriereskills.

Das sollte man meinen. Dem ist aber nicht so. Ich weiß das aus vielen Gesprächen mit Managern und aus einer Umfrage, die ich durchgeführt habe. Die interviewten Führungskräfte waren mehrheitlich der Ansicht, dass insbesondere junge Menschen noch einen erheblichen Nachholbedarf in Sachen Etikette und Ausdrucksvermögen haben.

Und um diese Mängel geht es in Ihrem Buch?

Ja, wobei ich nicht den Oberlehrer spiele. Ich habe praxiserprobte Tipps zusammengetragen und viele konkrete Anleitungen erstellt, wie zum Beispiel zum Verfassen einer E-Mail oder zum Erstellen einer Präsentation. Der Hintergedanke ist der, dass das Buch zu einem ständigen Begleiter der Leser wird, wie es der Führerschein ja auch sein sollte.

Daher also der Name Ihres Buches. Gibt es noch weitere Parallelen zum Straßenverkehr?

Es gibt noch viele weitere Entsprechungen. Die wichtigste davon ist die, wonach sich jeder im Büro rücksichtsvoll zu verhalten hat – genauso wie es im ersten Paragrafen der Straßenverkehrsordnung formuliert ist. Ein rücksichtsvolles, höfliches Auftreten am Arbeitsplatz bringt einen im Job schnell voran.

Ralph Dannhäuser ist einer der führenden Experte für erfolgreiches „Social-Recruiting & -Marketing“ mit XING und LinkedIn. Er coacht, schreibt und referiert zu beiden Themen und begleitet Unternehmen erfolgreich bei der Positionierung und Personalbeschaffung über Social Media-Kanäle.

Herr Dannhäuser, Sie sind ja ebenfalls Referent beim Vortrag. Worüber sprechen Sie?

Heutzutage kommt man an sozialen Netzwerken nicht vorbei. Fast alle Jugendlichen sind bei Facebook, Twitter oder Instagram vertreten. Doch, wie sie sich dort verhalten, beeinflusst ihre Karrierechancen enorm. Das ist den meisten jungen Menschen nicht bewusst.

Inwiefern denn?

Auch wenn es gesetzlich stark eingeschränkt ist, so informieren sich doch viele Personaler vorab im Internet über die Bewerber. Wenn dort vor allem peinliche Partybilder und Pöbeleien zu finden sind, steigert das nicht unbedingt die Chancen, die angestrebte Stelle zu bekommen.

Wozu raten Sie jungen Bewerbern?

Zunächst sollte man seine Social Media-Seiten auf solche Fehltritte hin überprüfen und gegebenenfalls Sünden löschen oder verbergen. Darüber hinaus empfehle ich dringend, Mitglied eines beruflich genutzten Netzwerks, wie etwa XING, zu werden. Dort kann man sich professionell darstellen und interessante Kontakte knüpfen, die einem im Laufe der Karriere sehr nützlich sein können. Dazu sollte man freilich ein paar Grundregeln kennen – diese nenne ich im Vortrag.


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